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22
November
VOLKSBEGEHREN NICHTRAUCHERSCHUTZ
Jetzt im Rathaus eintragen. Mehr Infos unter:

http://www.oedp.de/Volksbegehren-Nichtraucherschutz

 
 
WAS VOM FERNSEHEN ÜBRIG BLIEB. DIE ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN
Haben die öffentlich-rechtlichen, ARD und ZDF, wirklich ihre Aufgabe aus den Augen verloren, die Bevölkerung zu informieren, wie Herr Wickert in seiner öffentlichen Kritik deutlich zur Sprache gebracht hat?

 
 
02
November
KANN AFGHANISTAN DEMOKRATISIERT WERDEN?
Hamid Karzai ist glücklicher Wahlsieger. Wurde aber in diesem Land nach demokratischen Grundregeln gewählt? Nach dem zweifelhaften 1. Wahlgang, bei dem mehr Wahlstimmen aufgetaucht sind, als Stimmen abgegeben wurden und nachweislich an über 200 Wahlurnen betrogen wurde, kann Karzai von Glück sprechen, dass Abdullah seine Kandidatur zurückgezogen hat.

Hier wurde eine Blamage für die junge Demokratie Afghanistan vermieden, soweit man von Demokratie reden kann, in einem Land, dass von Taliban systematisch unterwandert wird.

 
 
DIE UNAUSWEICHLICHKEIT
= Keine gute Alternative haben

 
 
25
Oktober
SOZIALES UNGLEICHGEWICHT: MANAGERGEHÄLTER MÜSSEN AN ARBEITERLÖHNE GEKOPPELT WERDEN
Umsatz- und gewinnbasierende Boni verhindern ein nachhaltiges Wirtschaften in modernen Unternehmen. Topmanager müssen sich in heutigen Unternehmen auf eine kurze Verweildauer einstellen. Zudem sitzen Ihnen Aktionäre im Nacken, die nicht nur Rendite fordern, sondern auch steigende Aktienkurse. Denn fallende Kurse bedeutet schlechte Stimmung und bei schlechter Stimmung wird sich mancher Investor fragen, ob er sein Geld nicht in einer anderen Firma/Holding/Aktiengesellschaft angelegt hätte. Oder vielleicht ein Sparbuch mit Superniedrigzins. Und mit steigendem Unmut steigt das Risiko, seinen Managerjob mit dem Topgehalt zu verlieren.

Daher versuchen die Manager natürlich in der wenigen Zeit möglichst viel rauszuhalten. Aber der Unmut der Mitarbeiter ist ihnen gewiss.

Verdienen die Herren wesentlich mehr als die Fließbandarbeiter und wird dieser abstand immer größer, fühlen sich die Kollegen in der Produktion um einen gerechten Lohn betrogen. Die soziale Ungleichheit nimmt zu. Der Volkswagenvorstand verdient das 172fache eines einfachen Arbeiters. Wo ist hier die Relation.

Wir brauchen wieder ein vernünftiges Verhältnis. Denn niemand kann das 100fache, das 150fache oder sogar das 200fache eines Arbeiters mit einer 40-Stunden-Woche leisten. Nicht einmal dann, wenn die zu tragende Verantwortung einberechnet wird.

Und mit einem nachhaltenden Arbeiten lässt sich auch einem Aktionär vermitteln, dass seine Geldanlage auf einer soliden Basis steht.

 
 
18
Oktober
UMWELT: WIRD JEMAND VON UNSEREN UNTATEN ZEUGEN
Als die Dinosauerer groß und die Insekten noch zahlreicher waren, gab es tapfere Vormenschen, die sich mit Keulen ihren Weg durch den Dschungel bahnten, wild wucherndes Urgebüsch beiseite schlugen und sich freuten, wenn sie nach einem entbehrungsreichen Tag in ihre Höhe zurück kehrten und Fleisch oder Beeren mitbrachten. Sie hatten keine Vorstellung von dem, was Jahrhunderte zuvor geschehen war. Sie lebten unbesonnen in ihrem jetzt. Sie lebten nicht nur in der Natur, sondern auch mit ihr. Zerstörten sie nicht. Ihre einzige Sorge galt dem täglichen Überleben.

Was die Urmenschen, vom heutigen Homo Sapiens unterscheidet, sind die Ausmaße ihres Handelns. Während in damaligen Zeiten mal ein Bär durch einen gezielten Speerwurf erlegt wurde und das bedauernswerte Subjekt sich auf ein Tier begrenzte, rottet der Homo Oeconomicus ganze Tierarten aus.

Während die Vormenschen noch einen konkreten Bezug zum Bären hatten und schon die Keule in die Hand nehmen mussten, setzen die heutigen Menschen auf ganz subtilere Mittel, die nicht mehr betroffen machen. Der Mensch nimmt am Sterbeprozess nur noch mittelbar teil. Die notwendige Empathie, um Mitgefühl zu wecken wir umgangen. Autoabgase, Industrieabfälle, Ressourcenverschwendung. Wir vergiften unsere Umwelt.

Aber der Anreiz unsere Umwelt bewusst zu schonen, kommt nur sehr langsam. Obwohl die ersten Mahner bereits vor zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren ein großes Publikum fanden, setzt erst heute ein Umdenken ein. Ob es zu spät ist? Niemand kann diese Frage sicher beantworten.

Bis das Ausmaß fest steht, werden noch etliche Jahre vergehen. Luftverschmutzung, Artensterben, Bodenerossion. Hoffentlich werden Menschen davon Zeugen können, wenn sie wieder mit Keulen und Speeren auf die Jagd gehen.

 
 
NEBEL
…bildet sich
…scheint gleich und doch immer anders
…ist träge
…ist mit Händen nicht fassbar
…macht neugierig auf das Dahinter
…raubt uns den Blick auf das Schöne
…verdeckt das Hässliche
…bedrückt
…ist Gefahr
…will nicht erkundet werden
…befeuert die Angst
…verschleiert das Grauen
…nimmt Menschen gefangen
…schließt Sie ein
…deckt auf
…mystifiziert, wo es nichts Mystisches gibt
…ist endlich
…kündigt von Neuem
…vergeht
…löst sich auf

 
 
12
Oktober
TODESFRUCHT
Rot und gelb,
Drall und reif,

Hängen sie von des Baumes Ästen.
Verführerisch an ihnen,
Wie die Tautropfen glänzen
Im Zwielicht eines jungen Morgens.
Ein Bub,

Nicht größer als ein halber Mann,
Blickt empor und streckt
Die zu kurzen Arme.
Auch wenn er sich stets bemüht,

Rutscht er herab vom Stamm,
Sind unerreicht die Früchte.
Sein Hunger drängt und bittet,
Seit Tagen keinen Schlaf.
Er hofft ja nur auf einen kleinen Bissen,

Und ruhig der Bauch sein mag,
Zum ersten Mal seit Tagen.
Nach drei Stunden

Verließ ihn seine Kraft
Und legt sich auf den Boden.
Es ging ganz schnell,
Da schlief er ein

Und wachte nie mehr auf.

 
 
07
Oktober
GESELLSCHAFT: ÜBER DIE FOLGEN DER MASSLOSIGKEIT AUF UNSER WIRTSCHAFTSSYSTEM
Ohne Maßhalten funktioniert der Kapitalismus nicht.

Betrachtet man den Kapitalismus als ein Individuum, dem innerhalb einer absolut freien Marktwirtschaft alle Möglichkeiten zur Entfaltung gelassen wird, gerät über einen Gewissen Zeitraum das ganze Gesellschaftssystem ins Wanken. Reiche vermehren ihren Wohlstand auf dem Rücken vieler und wie sie ihr Geld vermehren, vermehrt sich die Anzahl der Armen.

Der Kapitalismus ohne soziale Verantwortung oder ein moralisch-ethisches Pflichtgefühl von Unternehmern und insbesondere Managern, die nicht mit Ihrer Firma fest verwurzelt sind, ist der Motor für eine Zweiklassengesellschaft, mit einer schwindenden Mittelschicht.

Erst eine ausreichend große Mittelschicht, die in Wohlstand ihr Leben gestaltet, trägt einen funktionierenden Staat.

Sie zahlt Beiträge und Steuern, entrichtet Abgaben und sorgt damit für funktionierende Sozialsysteme, Möglichkeiten von staatlichen Investitionen zur Steuerung von wirtschaftlichem Wachstum und zur Subvention von Industriezweigen, die ohne das Kapital nicht entstehen könnten.

Das Geld muss in allen Schichten gerecht nach Leistung und Kapitaleinsatz verteilt sein.

Es wird immer Arme und Reiche geben. Aber nur durch die Ansammlung von Vermögen ist es möglich, auch spekulative Investitionen zu tätigen, um mit diesem Geld, sowie unternehmerischen Geschick, Wachstum zu erzeugen. Denn Wachstum ist ein Teil des Wohlstandes, der für viele zugänglich sein muss.

 
 
04
Oktober
KURZGESCHICHTE: Die Ware: Frau
Ich weinte, als der Zug aus dem Bahnhof glitt. Die Tränen rollten nicht an meiner Wange hinab. Das Weinen war in mir. Antrainiert in den verschenkten zwei Jahren, wie kleine Hunde Kunststücke aufführen oder Mäuse über eine dünne Schur laufen. Die Träne fällt durch ein schwarzes Loch, endet in einer riesigen Gewölbehalle und trifft auf einen See, dem kein Laut entrinnt.

Ist es nicht die Vergangenheit, die uns fest hält und Schmerzen bereitet, aber die Zukunft uns hoffen lässt?

“Reichst du mir Salz.” Zum dritten Mal hatte ich den Satz wiederholt, nun etwas lauter. Die Gäste an den Tischen horchten auf und wendeten die Köpfe. Ich stupste meinen Mann mit dem Fuß. Er reagierte, sah mich an und auch nicht. Er griff nach dem Streuer und schob in mir zu.

“Ich hab eine Neue.” Mechanisch aß er. Schnitt ein Stück ab von seinem Fleisch und steckte es in den Mund. “Sie heißt Eva,” er schluckte den Bissen hinunter, “und wir werden zusammen ziehen.” Er nahm die Serviette vom Schoß, wischte einen Fleck Rotweinsoße vom Mundwinkel und legt sie wieder auf die Beine. “Eva möchte in meine Stadtwohnung, du musst ausziehen.” Ein älteres Ehepaar am Nachbartisch steckte die Köpfe zusammen. “Ich habe dir für heute Nacht ein Zimmer gemietet. Deine Sachen sind bereits dort. Auch Geld für ein Zugticket. Es wäre von Vorteil, wenn du die Stadt verlässt. Wir könnten uns über den Weg laufen. Das möchte ich nicht.” Mein Mann griff in den Brotkorb und wischte mit einem Stück Weißbrot die Soße vom Teller.

Er rief den Ober und zahlte. Vor dem Restaurant hielt er für mich die Tür vom Taxi. Dem Fahrer erklärte er knapp, zum Hilton bitte. “Es war schön mit dir.” Die Tür schlug zu, bevor ich ein Wort erwidern konnte. Wahrscheinlich hätte ich nichts zu sagen gewusst.

Der Weg liegt vor mir. Mein Mantra. In der vergangenen Nacht zurecht gelegt und jetzt vor mir hin brabbelnd wie ein Gebet.

Der Weg heim.

Austauschware.

 
 
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