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30
September
Oh, wie schön ist Panama. - Das Wahl-Duell im Zeichen der Tigerentenkoalition
Ein Artikel in der FAZ bezeichnet die Moderatoren des Fernsehduells zwischen Merkel und Steinmeier als Wadenbeißer. Aber in wessen Waden wurde denn da gebissen und wer musste sein Gebiss dafür hergeben.
RTL-Mann ... hatte vollmundig angekündigt, die Stimmung anzuheizen, damit das Duell nicht zur Langeweile verkomme. Aber es ist so gekommen wie befürchtet. Die Moderatoren waren nicht in der Lage, etwas Biss in die Sendung zu bekommen. Stattdessen reihten sie eine aalglatte Frage an die nächste und hofften, bis auf müde Versuche durch unpassendes Unterbrechen der Kontrahenten, dass sich Merkel und Steinmeier selbst an die Gurgel gehen würden. Aber nichts passierte, außer die eintretende Lethargie der Zuschauer. Die beiden Kontrahenten hatten auch keinen Grund dazu den Gegner anzugreifen. Denn letztendlich hätte es passieren können, dass die Attacke wieder auf sie zurückgefallen wäre. Das ist nun mal so in einer großen Koalition. Man trägt die Entscheidungen gemeinsam, wenn auch mit Murren, dass einmal aus der einen, mal aus der anderen Ecke lauter dröhnt. Merkel und Steinmeier waren sich sogar einig. Jeder beanspruchte für sich in der großen Koalition mehr für das Wohl des Volkes getan zu haben. Am Interessantesten waren da noch die Blitzumfragen, die zeigen sollten, wer das Duell gewonnen habe. Da wurde abgefragt, wer dem Publikum am Sympatischsten wirkte, wer die meiste Glaubwürdigkeit besaß und wer die kompetentesten Antworten gab. Wie kann man aber Glaubwürdigkeit und Kompetenz voneinander trennen? Ein kompetenter Politiker sollte eigentlich auch Glaubwürdigkeit ausstrahlen. Denn wem Glaube ich am ehesten, doch denjenigen, der auch die meiste Kompetenz besitzt. Ein niederkompetenter Mensch, der nur selten weiß was er tut, würde ich nicht vertrauen, und somit in meinen Augen auch ein gutes Maß an Glaubwürdigkeit verlieren. Geradezu prophetisch erschien mir das Ergebnis zur Frage, wer von den beiden im Duell besser abgeschnitten hätte. Hier hatte Steinmeier die Nase vorn. Ein Mann, der in den Umfragen bisher weit hinter Merkel zurück lag, hat offensichtlich Boden gut gemacht. Aber wie viel Boden, bedenkt, man, dass die Menschen vor den Fernsehern doch davon ausgehen mussten, dass er eigentlich unerwartet gut abschnitt. Er muss nicht unbedingt besser gewesen als Frau Merkel, aber die schlechte Meinung im Vorfeld könnte ihm zu mehr Pluspunkte verholfen haben. Aber letztendlich wird die Wahl am 27. September zeigen, wer die Nase vorne haben wird und welche Koalition denen neuen KanzlerIn stellen darf. PS: Hätte schon früher erscheinen sollen.
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